Vater Staat kennt kein Erbarmen, zumindest nicht mit den Gefühlen der Raucher und Autofahrer. Wer eine Schachtel Zigaretten kauft oder einen Liter Benzin tankt, der zahlt viel mehr für die Steuer als für das Produkt an sich. Daher nutzen Reisende natürlich jeden Besuch im Ausland, um dort etwas günstiger einzukaufen. Doch Vorsicht, dieses Gebiet kann ein juristisches Minenfeld werden.
Welche Freimengen gelten?
Viele EU Bürger haben schon einmal davon gehört, dass man aus anderen EU-Ländern 4 Stangen Zigaretten mitbringen darf, also 800 Stück. Daher packen Sie im Urlaub den Kofferraum ordentlich voll. Jedes Familienmitglied über 17 Jahren nutzt dann das Kontingent aus - selbst wenn nur eine(r) in der Familie wirklich raucht.
Was viele nicht wissen: Nicht für alle Länder gilt die Freimenge von 800 Zigaretten in der EU. Für Ungarn, Kroatien, Lettland, Litauen, Rumänien oder Bulgarien sind es lediglich 300 Zigaretten. Erstaunlich, denn der Kauf für private Zwecke soll eigentlich steuerfrei bleiben. Aber komischerweise gilt für Teile von Osteuropa eine andere Annahme beim vermuteteten Eigengebrauch.
Aus Nicht-EU-Ländern dagegen gilt eine Beschränkung auf 200 Zigaretten. Das Betrifft die Personen, die im Flugzeug beim On-Board-Shopping im internationalen Luftraum steuerfrei einkaufen, oder zum Beispiel in der Schweiz.
Ganz besonders tückisch wird es, wenn jemand im EU-Raum Zigaretten einkauft und dann durch ein Drittland nach Hause fährt. Also zum Beispiel aus dem Urlaub im Slovenien über Italien in die Schweiz und von dort nach Deutschland einreisen. Dann muss die Ware bei der Einreise für den Transit durch die Schweiz angemeldet werden, ansonsten werden die Eidgenossen eine saftige Strafe verhängen.
Raucher haben es also nicht einfach in der EU, trotz des angeblich freien Handels und der offenen Grenzen.
Zigaretten günstig Online kaufen
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann im Internet Zigaretten billiger kaufen. Viele Onlineshops haben sich darauf spezialisiert Tabakwaren aus EU-Ländern online zu verkaufen, in denen andere Regeln und Steuersätze gelten.
In Deutschland darf Ihnen ein Händler zum Beispiel keinen Rabatt geben, weil es für Zigaretten eine ähnliche Preisbindung gibt wie für Bücher. Allerdings darf Ihnen der Händler in Luxemburg durchaus einen solchen Nachlass gewähren, vor allem dann, wenn Sie eine große Menge bestellen. Das spart schon bares Geld. Einzig bei der Einfuhr muss ein Zwischenschritt eingelegt werden. Die Ware muss beim Zoll nachversteuert werden, weil der gewerbliche Versand nicht steuerfrei ist.
Aber auch hier gibt es einen Weg, um legal zu sparen. Sendungen von Privat an Privat können wiederum auf legalem Weg steuerfrei bleiben. In Zeiten, wo über Facebook internationale Freundeskreise die Regel sind, besteht die Chance sich die Sachen von Freunden oder Familie als Paket aufgeben zu lassen. Dann dürfen es bis zu 800 Zigaretten sein - zumindest aus den Ländern, die nicht in der Liste oben enthalten sind.
Je nach Konsumverhalten kann eine solche Lieferung über lange Zeit ausreichen, während der Fiskus seine gierigen Griffel außen vor lassen muss.
Haftungssausschluss
Alle obigen Angaben ohne Gewähr. Das ist keine Rechtsberatung oder Steuerberatung, sondern nur meine subjektive Meinung zum Thema Tabak und Besteuerung.