Was macht eigentlich eine Unternehmensberatung?

by Peter
6 Minuten
Was macht eigentlich eine Unternehmensberatung?

Der Begriff "Unternehmensberatung" fällt in der Wirtschaft permanent. Immer wieder heißt es, dass die Politik Millionen von Euro für externe Berater ausgibt. Wer eine Google Recherche durchführt, der findet sicherlich in der eigenen Stadt dutzende davon. Es gibt offensichtlich sehr viele Beraterfirmen. Doch was genau machen sie? Und wie kann man eine eigene Karriere als Unternehmensberater starten?

Eine Unternehmensberatung, häufig auch als Managementberatung bekannt, ist ein Service, der Unternehmen dabei hilft, ihre Leistung zu verbessern und Geschäftsergebnisse zu erzielen. Sie erreichen dies durch die Analyse bestehender Geschäftsprobleme und die Entwicklung von Plänen für Verbesserungen. Die Berater können auch neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren, die ein Unternehmen nutzen könnte, um seine Geschäftsziele zu erreichen.

Die Aufgaben einer Unternehmensberatung können unterschiedlich sein, abhängig von der Branche und den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens, aber im Allgemeinen beinhalten sie folgende Aktivitäten:

  • Strategieberatung: Die Berater helfen den Unternehmen, ihre Geschäftsstrategie zu überdenken oder zu überarbeiten, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. Dies könnte das Festlegen neuer Ziele, die Identifizierung von Marktchancen oder die Beratung bei Fusionen und Akquisitionen umfassen.
  • Operationsberatung: Sie helfen Unternehmen dabei, ihre operativen Abläufe effizienter zu gestalten. Dies könnte die Verbesserung der Lieferkette, die Optimierung von Produktionsprozessen oder die Verbesserung der Qualitätssicherungsverfahren beinhalten.
  • Finanz- und Risikoberatung: Die Berater unterstützen Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Finanzen und Risiken. Dies könnte die Beratung bei der Finanzplanung, der Cashflow-Verwaltung oder der Risikobewertung und -minderung umfassen.
  • IT-Beratung: Sie helfen Unternehmen dabei, ihre IT-Systeme zu verbessern oder zu modernisieren. Dies könnte die Implementierung neuer Technologien, die Verbesserung der Datensicherheit oder die Beratung in Bezug auf digitale Transformation beinhalten.
  • Human Resources Beratung: Sie unterstützen Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Personalstrategien. Dies könnte die Entwicklung von Talentmanagementstrategien, die Verbesserung der Mitarbeiterbindung oder die Unterstützung bei organisatorischen Veränderungen umfassen.

Die Berater arbeiten eng mit den Führungskräften eines Unternehmens zusammen, um Verständnis für die aktuellen Betriebsabläufe und Geschäftsziele zu erlangen und Vorschläge zur Verbesserung zu entwickeln und umzusetzen. In vielen Fällen bringt eine externe Beratung neue Perspektiven und Fachkenntnisse in ein Unternehmen ein, die dazu beitragen können, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und Verbesserungen vorzuschlagen.

Wann greifen Unternehmen und Behörden auf Unternehmensberatungen zurück?

Unternehmensberatungen werden in der Regel in Situationen herangezogen, in denen Unternehmen oder Behörden externe Hilfe benötigen, um Herausforderungen zu meistern oder Verbesserungen vorzunehmen. Ein häufiger Grund ist das Vorhandensein von komplexen Problemen oder Projekten, die spezialisierte Kenntnisse erfordern, welche intern nicht verfügbar sind. Zudem mangelt es häufig an Kapazitäten, weil das eigene Personal voll ausgelastet ist. In solchen Fällen kann eine Unternehmensberatung wertvolle Expertise und frische Perspektiven bieten.

Unternehmensberatungen werden oft auch hinzugezogen, wenn große Veränderungen anstehen, wie etwa Umstrukturierungen, Fusionen und Akquisitionen oder die Implementierung neuer Technologien. Sie können bei der Planung und Umsetzung solcher Veränderungen unterstützen, was das Risiko von Fehlern oder Versäumnissen reduziert.

Ein weiterer häufiger Anwendungsfall ist der Wunsch nach Effizienzsteigerungen. Unternehmen oder Behörden, die ihre Abläufe und Operationen verbessern wollen, können Berater einsetzen, um ihre Prozesse zu analysieren, Ineffizienzen zu identifizieren und Lösungen zur Optimierung zu entwickeln.

Außerdem können Unternehmensberatungen auch bei der Entwicklung oder Überprüfung von Strategien hilfreich sein. Sie können Marktforschung durchführen, Geschäftsmodelle analysieren, Ziele definieren und dabei helfen, umfassende strategische Pläne zu erstellen.

Nicht zuletzt sind Unternehmensberatungen in regulierten Branchen oder in Krisenzeiten von entscheidender Bedeutung. Sie können dazu beitragen, Compliance-Risiken zu managen, sicherzustellen, dass alle relevanten Vorschriften eingehalten werden und Unternehmen oder Behörden dabei unterstützen, Krisen zu bewältigen und Pläne für die Erholung zu entwickeln.

Wie kann man selbst Unternehmensberater werden?

Der Weg zum Unternehmensberater kann je nach Bereich, in dem Sie tätig sein möchten, und Ihrer bisherigen Berufserfahrung variieren. Im Allgemeinen beinhaltet dieser jedoch einige wichtige Schritte:

  • Ausbildung: Ein Bachelor-Abschluss ist in der Regel die Mindestanforderung, um als Unternehmensberater zu arbeiten. Viele Berater haben Abschlüsse in Bereichen wie Betriebswirtschaft, Management, Finanzen, Wirtschaft oder einem verwandten Fach. Ein Master-Abschluss, insbesondere ein MBA, kann für fortgeschrittene Positionen erforderlich sein oder kann dazu beitragen, schneller in die Beratung einzusteigen.
  • Berufserfahrung: Viele Unternehmensberater haben vor dem Einstieg in die Beratung Berufserfahrung in einer bestimmten Branche oder Funktion gesammelt. Diese Erfahrung kann es Ihnen ermöglichen, sich als Experte auf einem bestimmten Gebiet zu positionieren und kann Ihnen helfen, die praktischen Herausforderungen und Bedürfnisse Ihrer Kunden besser zu verstehen.
  • Fähigkeiten: Erfolgreiche Unternehmensberater verfügen über eine Reihe von Fähigkeiten, darunter analytisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten, Projektmanagement und die Fähigkeit, gut im Team zu arbeiten. Abhängig von Ihrem Fachgebiet können auch technische Fähigkeiten, Finanzanalysefähigkeiten oder andere spezialisierte Kenntnisse erforderlich sein.
  • Zertifizierungen: Es gibt verschiedene Zertifizierungen, die helfen können, Ihre Glaubwürdigkeit und Kompetenz als Berater zu unterstreichen. Beispiele hierfür sind die Certified Management Consultant (CMC) Zertifizierung oder spezifische Zertifizierungen in Bereichen wie Projektmanagement, IT oder Human Resources.
  • Netzwerken und Erfahrung sammeln: Der Einstieg in die Unternehmensberatung kann oft durch Praktika, Netzwerken und die Sammlung von Erfahrungen in beratungsrelevanten Rollen erleichtert werden. Die Teilnahme an Branchenveranstaltungen, das Knüpfen von Kontakten zu etablierten Beratern und das Sammeln von Erfahrungen durch Projekte oder Freiwilligenarbeit können dabei hilfreich sein.

Wenn Sie diese Schritte abgeschlossen haben, können Sie nach Positionen in Unternehmensberatungen suchen oder sogar eine eigene Beratungspraxis eröffnen. Es ist wichtig, kontinuierlich an Ihrer beruflichen Entwicklung zu arbeiten und auf dem Laufenden zu bleiben, da die Geschäftswelt sich schnell verändert und Sie als Berater in der Lage sein müssen, Ihren Kunden aktuelle und relevante Ratschläge zu geben.